Nachstehend finden Sie bitte den Text des Interviews mit Dr. Rafał Kusy, der in der letzten Ausgabe des Magazins „Kapitał Polski“ veröffentlicht wurde.
Die Anwaltskanzlei DLP Dr. Robert Lewandowski & Partners ist seit über 15 Jahren auf dem Markt präsent. Was waren die wichtigsten Etappen der Entwicklung der Kanzlei in dieser Zeit und wie ist ihr heutiges Tätigkeitsspektrum?
Die Kanzlei DLP Dr. Robert Lewandowski & Partners sp. k. wurde gegründet, um eine effektive Rechtsberatung an die einheimischen und ausländischen Mandanten auf dem Gebiet des Wirtschaftsrechts zu leisten. Zu den wichtigsten Etappen in der Entwicklung der Kanzlei gehörten ohne Zweifel die Beratung der Stadt Warschau im Rahmen der UEFA EURO 2012 Europameisterschaften und die Vertretung der Mandanten bei Gerichtsstreitigkeiten betreffend solche Projekte wie Bau des Nationalstadions „PGE Narodowy“ in Warschau und des Containerterminals DCT Danzig. Die nächste wichtige Etappe war der Beitritt der Kanzlei zu internationalen Organisationen wie DIRO (www.diro.eu) mit Sitz in Hamburg, IR Global mit Sitz in London (www.irglobal.com) and IsFin mit Sitz in Brüssel (www.isfin.net), zu denen die Rechts- und Businessexperten aus der ganzen Welt zählen.
Unser zahlreiches, hoch-qualifiziertes und mehrsprachiges Team bietet Leistungen von grenzüberschreitender und auf die Erwartungen unserer Mandanten zugeschnittenen Rechtsberatung sowie Lösungen von komplexen Fragen und Problemen im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeite in der ganzen Welt an. Wegen Fehlens von ausgebauten Körperschaftsstrukturen sind wir in der Lage, schnell und effektiv zu handeln und unsere Beratung an die Bedürfnisse unserer Mandanten anzupassen.
Zu einem der wichtigsten Felder der Expertise der Kanzlei gehört der M & A Marktsegment. Wie hat sich der Wert der Gesellschaften während der Pandemie geändert? Welche Methoden werden durch die Kanzlei bei der Wertermittlung angewandt und wie hoch ist der Bedarf für diese Art der Rechtsberatungsleistungen?
Der Erfolg einer M & A Transaktion hängt von der richtigen Voraussehbarkeit ihrer Effekte bereits im Stadium der Verhandlungen ab und hier bildet die Wertermittlung der Gesellschaft eine Schlüsselrolle.
Meistens geht dem Wertermittlungsprozess die Durchführung einer Due Diligence- Prüfung voran, die in einer gründlichen Analyse des aktuellen wirtschaftlichen und finanziellen Standings der Gesellschaft besteht, um die Stärken und Schwächen sowie die Chancen und Risiken zu identifizieren. Die Wahl einer richtigen Wertermittlungsmethode hängt zum größten Teil von drei Faktoren ab: dem Ziel der Ermittlung, der Zugänglichkeit von Daten und den rechtliche Bedingungen.
Das Ziel der Wertermittlung eines Unternehmens geht mit den Motiven für den Abschluss einer M & A Transaktion einher (Schlichtungsgelegenheitsgrund, Kontrollübernahmegrund sowie Synergiegrund). Der Schlichtungsgelegenheitsgrund besteht in der Nutzung einer Gelegenheit zum Erwerbs einer Gesellschaft zu einem niedrigeren Kaufpreis als ihrem Liquidationswert, um ihre Vermögenswerte zu veräußern und ein positives Finanzergebnis zu erzielen. Auf diesen Fall kommt die Vermögensmethode zur Anwendung (z. B. die Methode der korrigierten Nettoaktiva). Der Kontrollübernahmegrund ohne die Vornahme einer Integration beruht auf den Erwartungen des Käufers im Hinblick auf die Verbesserung der Effektivität des Transaktionsgegenstandes, der nach der Einführung von bestimmten Änderungen eine Werterhöhung und damit den Verkauf über dem Erwerbspreis zu erreichen beabsichtigt. Auf diese Konstellation sind meistens die Ertragsmethoden anwendbar, die den künftigen Ermittlungswert der Gesellschaft zum Gegenstand hat. Schließlich ist der Synergiegrund der sich miteinander verbindenden Gesellschaften an die Annahme des Käufers angelehnt, wonach die übernommene Gesellschaft zur Stärkung der Position der übernehmenden Gesellschaft beiträgt. In dem letzten Fall sind auch die Ertragsmethoden von Bedeutung. Die Frage der Zugänglichkeit von Marktdaten betrifft das Problem der Entwicklungsmärkte, in denen eine hohe Zahl der M & A Transkationen zu verzeichnen ist, wobei diese Märkte weniger übersichtlich sind. Zusätzlich weisen die Börsendaten hier hohe Abweichungen auf. Unter diesen Umständen werden oft manche Methoden nicht zur Anwendung kommen, weil dies zu einer Ergebnisunsicherheit führen würde.
In der Praxis ist es oft schwierig zu ermitteln, welcher von den oben genannten Faktoren am wichtigsten ist, und die Wahl einer Methode soll immer einzelfallbezogen sein. Der Wert von Gesellschaften ist unmittelbar mit dem Umfang ihrer operativen Tätigkeit verbunden und diese Zahl der Rechtsträger hat in der Zeit der Covid-19 Pandemie stark abgenommen. Auf der anderen Seite gab es auch die Unternehmer, die während der Pandemie profitiert haben, indem sie die Nachfragelücke durch das Anbieten von bestimmten Produkte oder Leistungen ausgefüllt haben.
Zur Zeit lässt sich ein gewisser Regress mancher Ermittlungsmethoden wie Marktmethoden oder Ertragsmethoden beobachten und die Vermögensmethoden gewinnen zunehmend Oberhand (welche bis dato am Ende der Skala der Methoden platziert waren).
Bei den vorgenommene Ermittlungen für die Start-Up–Rechtsträger lässt sich in der Zeit der Covid-19 Pandemie feststellen, dass die Investitionen um 50% eingeschränkt wurden. In vielen Fällen haben die Investoren auf die „Überprüfung“ gesetzt und dadurch wurden manchen Geschäftsmodelle auf dem neuen Markt zunehmend als überholt angesehen. Es soll jedoch angemerkt werden, dass die Start- Up- Rechtsträger in Technologiebereichen nach wie vor populär unter den Investoren sind.
Die Pandemie hatte einen negativen Einfluss auf das Funktionieren von Finanzmärkten und auf die Weltwirtschaft gehabt. Wie sind die Prognosen für die Post-Covid-19 Zeit?
Nach unserer Auffassung sind die Finanzmarktprognosen sehr positiv nach der Covid-19 Pandemie, die viele Aktivitäten im Bereich von Finanzdienstleistungen zum Stillstand gebracht hat. Ein wichtiger Aspekt der Entwicklung bleibt nach wie vor der Bereich der Wertermittlung von Wirtschaftsunternehmern, die die Grundlage für die Entwicklung des M&A Marktes in der Welt abgibt.
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